…sondern Reallohnverlust. Trotzdem unterstützt die FAU Bergisch Land die Forderungen der IG Metall in den aktuellen Tarifverhandlungen. Auch wenn die Preissteigerungen, die wir verkraften müssen, so enorm sind, dass wir bei 8% oder auch 10,5% Verdi-Forderung im Öffentlichen Dienst trotzdem draufzahlen. Die Forderungen müssen eigentlich höher sein, denn die Inflation ist letztlich ein Verteilungskampf zwischen den Kapital besitzenden und den Menschen, die nur ihre Arbeitskraft zu verkaufen haben. Während die Gewinne und Dividenden auf Aktien weiterhin steigen, hat die Mehrheit der Leute spürbare Kaufkraftverluste und damit einen sinkenden Wohlstand.
Denjenigen aus Wirtschaft und Politik, die „maßvolle“ Lohnabschlüsse fordern, da sonst eine Lohn-Preis-Spirale drohe, müssen wir klar widersprechen. Zum einen sind 8% noch nicht mal ein Ausgleich für unsere Einbußen, zum andern ist die Inflation ganz klar preisgetrieben. So zu tun, als bliebe den Unternehmern nichts anderes übrig als gestiegene Löhne auf die Preise zu schlagen, ist Unsinn. Die sollen an ihre Gewinne gehen! Andersrum ist die Preis-Lohn-Spirale in vollem Gange. Die Preissteigerungen können nur durch Lohnerhöhungen gezahlt werden, gerade in den unteren Lohngruppen. Wir haben einfach keinen Besitz, den wir einsetzen können, um das auszugleichen.
Darum: Löhne rauf und Preise deckeln! 8 % ist nur ein Anfang, wir müssen weiter gehen!
Die weltweiten sozialen Ungleichheiten und die Klimakrise zwingen uns grundsätzlich, die Art, wie wir wirtschaften, zu ändern. Der Kapitalismus ist die Krise, also müssen wir ihn überwinden. Last uns in unseren lokalen Zusammenhängen, in der Nachbarschaft, mit unseren Familien und in unseren Gewerkschaften darüber reden, wie wir wirklich Leben wollen, was für Bedürfnisse wir haben und was wir dafür brauchen.
Mittelfristig sollten wir uns als Belegschaften darauf vorbereiten, unsere Betriebe zu übernehmen, um die Produktion auf die Bedürfnisse auszurichten, die wir haben und sie der Profit-Logik entziehen. Wir haben keine Zeit mehr für die altbekannten Tarif-Verhandlungsrituale, daher brauchen wir jetzt eine kraftvolle Tarifbewegung, um schnell eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Aber wir dürfen da nicht stehen bleiben.
8% sind nur der kleine Anfang auf dem Weg, ein menschenwürdiges überleben ist das Ziel.